Wie hängen der elterliche Stress, die Einstellungen der Eltern zur Nutzung von Bildschirmmedien und die Bildschirmzeit der Kinder zusammen?

Ein Forschungsschwerpunkt des Marie Meierhofer Instituts beschäftigt sich mit dem Umgang mit digitalen Medien im Alltag und deren Auswirkungen von digitalen Medien auf die kindliche Entwicklung.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Eltern, die mehr Stress erleben, ihren Kindern mehr Bildschirmzeit ermöglichen. Dies ist sogar noch stärker der Fall, wenn Eltern eine positivere Einstellung gegenüber der Nutzung von Bildschirmmeiden haben. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Bildschirmzeit der Kinder auch eine Strategie der Eltern sein könnte, um mit Stresssituationen umzugehen. Dies scheint vor allem bei Eltern der Fall zu sein, die den Bildschirmmeiden gegenüber offen sind. Folglich sollten Empfehlungen zur Bildschirmnutzung in der frühen Kindheit auch berücksichtigen, aus welchen Gründen die Eltern ihren Kindern mehr oder weniger Bildschirmzeit ermöglichen und wie dies mit ihren persönlichen Einstellungen zusammenhängen. Je nach Situation sind individualisierte Empfehlungen wichtig.

Die vollständige Studie auf Englisch findet sich unten:

Brauchli, V., Sticca, F., Edelsbrunner, P., von Wyl, A., & Lannen, P. (2023). Are screen media the new pacifiers? The role of parenting stress and parental attitudes for children's screen time in early childhood. Computers in Human Behavior, 108057.
https://doi.org/10.1016/j.chb.2023.108057