Psychischen Krankheiten haftet ein Stigma an, das die betroffenen Menschen zusätzlich belastet, ihre Genesung beeinträchtigt und bis hin zu Suizid führen kann. Viele Betroffene suchen keine Hilfe, weil sie nicht abgelehnt oder diskriminiert werden wollen.
Das Aufweichen der Stigmatisierung ist also ein wichtiger Schritt hin zu mehr psychischer Gesundheit in der Gesellschaft. Doch wie könnte Entstigmatisierung konkret aussehen?
Ein internationales Forschungsteam untersuchte in einer Online-Studie, wie Information über psychische Probleme die Einstellung gegenüber psychisch Beeinträchtigten verändert. Dabei spielt das Wissen um das Kontinuum psychischer Gesundheit eine wichtige Rolle. In der Öffentlichkeit ist die Annahme weit verbreitet, dass Gesundheit und Krankheit klar getrennt sind. Richtig ist aber, dass die Übergänge zwischen diesen beiden Zuständen fliessend sind. Fast alle Menschen erlebten einmal einzelne Symptome einer psychischen Erkrankung, ohne dass eine Diagnose gerechtfertigt wäre: Erst wenn mehrere Symptome auftreten respektive wenn sie einen gewissen Schweregrad aufweisen, handelt es sich um eine psychische Krankheit. Wer darüber informiert ist, hat weniger Vorurteile gegenüber psychisch beeinträchtigten Personen. Im Vergleich zur Kontrollgruppe nahmen die Probandinnen und Probanden, die einen Text über das Kontinuum psychischer Gesundheit gelesen hatten, psychisch Erkrankte als weniger andersartig wahr und waren eher bereit, mit ihnen in Kontakt zu treten.
Quelle: FSP-News